In meinem gestrigen Beitrag zur LinkStation ging es um die privaten bzw. lokalen Benutzerkonten und ihre Ordner. Nach dem das erledigt ist, kam heute mein nächster Versuch: das NAS über das Internet zu erreichen. Dafür gibt es von Buffalo einen eigenen Dynamic-DNS-Dienst unter www.BuffaloNAS.com. In den LinkStation-Webeinstellungen ist es unter Systemsteuerung->WebAccess einzustellen. Der DynDNS-Dienst von BuffaloNAS.com hat auch meinen NAS-Wunschnamen akzeptiert. Doch leider ist mein NAS nicht über das Internet zu erreichen. Wie kommt das?
DS-Lite und IPv6
Das Buffalo-Linkstation-Handbuch spricht von Portfreigaben, Portweiterleitungen und UPnP im Router. Das habe ich alles überprüft und eingerichtet. Eine weitere Recherche im Internet ergab jedoch, das es an etwas anderem liegt: die Internet-Adresse meines NAS ist gar nicht vom Internet erreichbar, wegen meines zu modernen Internet-Anschluss. Dieser ist auf das neue IPv6 (Internet Protokoll 6) umgestellt. Damit man aber vom Internet-Anschluss IPv4-Server im Internet erreichen kann, gibt es vom Internet-Provider DS-Lite (Lite-Version vom Dual Stack, also IPv6 und Sparversion von IPv4). Das kann man in der Fritzbox nachprüfen, unter Internet->Online-Monitor.
Anscheinend kann der DynDNS-Dienst von BuffaloNAS.com kein IPv6. Das wurde mir auch schnell und freundlich vom Buffalo-Helpdesk bestätigt. Aber selbst wenn dieser IPv6 könnte, muss auch der Internet-Client (z.B. Smartphone oder PC) einen IPv6-Zugang haben. Und das ist nicht garantiert. Vodafone-Mobilfunk und Telefonica-O2-Mobilfunk kann das heute (Nov. 2019) tatsächlich immer noch nicht. Das habe ich unter https://ipv6-test.com/ getestet. T-Mobile ist laut Internet-Foren aber IPv6-fähig.
Schuldiger?
Wer ist für diese Situation verantwortlich? IPv6 gibt es deshalb, weil die IPv4-Adressen aufgebraucht sind. Also müssen alle Teilnehmer mit ihrer Technik und Geräte auf IPv6 umsteigen. Dummerweise ist das seit ca. 2010 noch nicht abgeschlossen. DS-Lite ist deshalb eine Behelfslösung.
Lösung
Wer eine Fritzbox hat, kann über den Dienst MyFritz dessen DynDNS nutzen, welcher IPv6-fähig ist aber leider eine lange kryptische Subdomain erstellt.
Deshalb gibt es andere kostenpflichtige und günstige DynDNS-Dienste mit IPv6, die eine schöne Wunsch-Subdomain ermöglichen:
- https://www.anydns.info/
- http://dyndnsfree.de/
- https://www.strato.de/hosting/dynamic-dns-free/
- https://dyn.com/ (Oracle America, Inc.)
Wichtig ist dann ein Mobilfunk-Anbieter mit IPv6 (z.B. T-Mobile, Congstar).
Wer sein NAS aus dem IPv4 erreichen muss, muss ein paar Euro in die Hand nehmen. Bei Vodafone-Kabel kann man einen Business-Tarif mit statischer IP-Adresse buchen. Dann hat man eine IPv6- und eine der wenigen IPv4-Adressen für sich alleine.
Weiterhin kann man sich einen virtuellen Server bei einem der Hoster (1&1, Strato usw.) mieten und dort eine IPv4-zu-IPv6-Umwandlung durch Software vornehmen. Da gibt es ein paar Anleitungen im Internet dazu. Ob sich dieser Aufwand lohnt muss jeder selber wissen.